Ironman World Championships 2017 Kailua/Kona Hawaii

Die ganze Rennwoche war schon wie letztes Jahr eine grosse Nationenparade. Viele gut gelaunte Sportler aus vielen Ländern der Welt kamen inkl. teils grossen Anhangs nach Big Island um das sportliche Grossereignis zu bestreiten. Allein dieses interkulturelle Zusammenkommen habe ich so noch nicht erlebt und ist ein ganz besonderer Reiz in Kona. Ich habe Athleten u.a. aus Neu Seeland kennengelernt für die Europa ganz weit weg ist.  Wir sind eine Woche vorher angereist. Die Woche war klimatisch dann echt gut, kühler als letztes Jahr und es hat auch mal geregnet. Dies war für den Renntag auch angekündigt, es kam aber (leider) ganz anders! Das Meer am Morgen war glatt und ruhig, die normale leichte Dünung durchzog die Kailua Kona Bucht. Der Vulkan linker Hand war toll zu sehen! Das Schwimmen verlief in 1:07:23 sehr gut für mich. Auf dem Rad ging dann gleich die Post ab. Der Wind war die ersten 50 km ruhig, es wurde schnell gefahren. Dann in Waikola kam auf einmal der stürmische Gegenwind auf - von jetzt auf gleich, echt unglaublich. Dies zog sich dann bis hoch zum Wendepunkt in Hawi bei KM 94 - langsam wurde es auch deutlich heisser. Nun Wendepunkt und es ging fast 20 km bergab, Treten nicht mehr möglich bei über 65 km/h und der Schnitt ging wieder hoch. Als es auf den Queen K Highway zurück Richtung Kona ging war der Wind jedoch wieder da - zunächst böig rechts von der Seite, dann ab 40 km vorm Ende von Vorne. Gnadenlos! Die Reserven waren schon erschöpft, es wurde zudem richtig heiss. Dennoch war meine Radzeit mit 5:22 ok. Beim Start zum Laufen - meiner eigentlich stärksten Disziplin - merkte ich schon schnell das es etwas unrund ging. Na ja, abwarten und einrollen. Bis km 10 ging es in ziemlich genau 50 Minuten ganz gut, ab km 15 ging es jedoch die Palani Road hoch in den Glutofen auf den Queen K Highway Richtung Energy Lab. Es hatte fast 40 Grad wurde berichtet. Hier wurde jeder Meter zur Qual. Ich hatte mir fest vorgenommen und dies auch im Training probiert, due Palani Road hoch zu laufen, dieser Vorsatz war aber schnell dahin. Also wieder wue letztes Jahr eine Gehpassage schon nach gut 15 km - dieses Jahr sollten weitere Folgen! Dachte ich zuvor noch, alle Meile eine Verpflegungsstelle sei übertrieben, so sehnte ich diese nun schon deutlich früher herbei und überkippte mich mit Wasser und Eis. Zudem Schwämme. Dies half ungefähr 200 m, dann war alles wieder trocken und warm. Den anderen ging es aber auch nicht besser. Ich quälte mich durch, lief, ging, trank. Ah, endlich das Energy Lab - endlich? Ja, endlich! Und auch endlich vorbei irgendwann. Als ich auf dem Queen hoch oben ankommen lief Thorsten Schröder gerade rein - ihn hatte ich in Hamburg erst bei km 32 überholt - aber er hat ja auch einen Ironman mehr in den Beinen 2017. noch 10 km. Ich hielt teils einfach willenlos an und ging ein paar Meter.

Die Verpflegungsstellen waren wie kleine Oasen in der Wüste......Die letzten 4 km ging es dann besser. Wieder die Palani runter, links, rechts, rechts und ich war auf dem Alii drive! Geil!  Das Ziel war in Reichweite und sichtbar, ich lief nach 10:32 und einem 3:53 Marathon ins Ziel am King Kam Race Hotel wo Mike Reilley schrie: You are an Ironman! Yes! Und erneut Daylight Finisher, das war mein Ziel. Klasse, es war vollbracht. Ich muss sagen es war ein tolles Erlebnis erneut dabei sein zu dürfen. Die Stimmung in der Rennwoche und der Repekt der Sportler unstereinander ist einfach klasse. Die Organisatoren sind mit soviel Herzblut dabei, dass ist eine wahre Freude und Ehre. Und es ist cool , die weltbesten Profis live beim Start und auf der Strecke zu treffen. Etwas Leid tat mir Jan Frodeno, den ich widererwarten beim Laufen traf (sonst war er zu schnell als dass ich ihn sah). Aber auch das gehört zum Sport - ein anderer Athlet hatte das Startband um und ging auf Krücken! Auf Hawaii scheint  speziell im Ironman "anything possible".
Aloha, Andreas